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PwC-Studie: KI revolutioniert das Gesundheitswesen – Produktivität steigt, aber die Umsetzung stockt

Die Studie von PwC Deutschland, basierend auf einer Befragung von 200 Entscheider:innen im Gesundheitssektor, prognostiziert tiefgreifende Veränderungen durch Künstliche Intelligenz (KI). Die Kernbotschaft: KI hat das Potenzial, den massiven Druck durch Fachkräftemangel und steigende Nachfrage (demografischer Wandel) zu lindern, indem sie die Produktivität signifikant steigert.

Enorme Produktivitätspotenziale und wirtschaftlicher Nutzen:

  • Wertschöpfung: PwC-Modellierungen zeigen, dass der Gesundheitssektor durch generative KI eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von rund 26 Milliarden Euro erzielen könnte.
  • Entlastung der Belegschaft: Fast drei Viertel (74 %) der Befragten erwarten eine spürbare Entlastung der Mitarbeitenden durch den KI-Einsatz. KI soll vor allem repetitive, administrative Aufgaben übernehmen (z.B. Dokumentation, Abrechnung, Terminplanung), die aktuell bis zu 30 % der Arbeitszeit im Gesundheitswesen binden.
  • Fachkräftemangel: 87 % der Entscheider:innen sehen in KI einen entscheidenden Hebel, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, indem sie bestehendes Personal effizienter macht. KI wird nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung ("Augmentierung") verstanden, die es Fachkräften ermöglicht, sich auf komplexere, patientenzentrierte Aufgaben zu konzentrieren.

Anwendungsfelder im Fokus:

  • Administration & Prozesse: Hier wird das größte kurzfristige Potenzial gesehen. Automatisierung von Dokumentation, Abrechnung und Ressourcenplanung soll Effizienzgewinne bringen.
  • Diagnostik & Therapie: KI unterstützt bei der Bildanalyse (Radiologie, Pathologie), der Mustererkennung in Patientendaten zur Früherkennung von Krankheiten und der Personalisierung von Therapien (Präzisionsmedizin).
  • Patienteninteraktion: Chatbots und virtuelle Assistenten sollen die Kommunikation verbessern, Terminvereinbarungen erleichtern und Basisinformationen bereitstellen.

Hürden und Herausforderungen bei der Umsetzung:

Trotz der hohen Erwartungen stockt die praktische Umsetzung vielerorts. Die Studie identifiziert zentrale Hürden:

  • Mangelnde Dateninfrastruktur & Interoperabilität: Ein Hauptproblem ist die Fragmentierung und mangelnde Qualität der Gesundheitsdaten. Systeme sind oft nicht kompatibel (fehlende Interoperabilität), was den effektiven Einsatz von KI erschwert.
  • Datenschutz & Regulatorik: Die strengen Datenschutzvorgaben (DSGVO) und die Unsicherheit bezüglich neuer Regulierungen (z.B. EU AI Act) bremsen Innovationen und Investitionen.
  • Finanzierung & Investitionen: Hohe Initialkosten für Technologie und Implementierung schrecken viele Einrichtungen ab, insbesondere angesichts angespannter Budgets.
  • Kultureller Wandel & Akzeptanz: Die Einführung von KI erfordert einen tiefgreifenden kulturellen Wandel. Es gibt Vorbehalte bei Mitarbeitenden und Patient:innen, die durch Transparenz, Schulung und Kommunikation adressiert werden müssen.
  • Ethik & Vertrauen: Fragen der ethischen Verantwortung (z.B. bei KI-gestützten Diagnoseentscheidungen) und das Vertrauen in die Technologie sind zentrale Themen.

Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche KI-Transformation:

PwC skizziert einen strategischen Fahrplan für Gesundheitseinrichtungen:

  1. Strategie entwickeln: Eine klare KI-Strategie, die an den Unternehmenszielen ausgerichtet ist, ist die Basis.
  2. Dateninfrastruktur modernisieren: Investitionen in interoperable Systeme und Datenqualität sind unumgänglich.
  3. Governance & Compliance etablieren: Klare Regeln für Datenschutz, Ethik und Risikomanagement müssen definiert werden.
  4. Kulturwandel gestalten: Mitarbeitende müssen frühzeitig eingebunden, geschult und Ängste abgebaut werden ("Change Management").
  5. Partnerschaften eingehen: Kooperationen mit Technologieanbietern, Forschungseinrichtungen und Start-ups können Innovationen beschleunigen.
Der kritische Kim-Blick:

Die Studie liefert wichtige Zahlen, ist aber in Teilen zu optimistisch und anbietergetrieben:

  • Anbieter-Perspektive: Als Beratungsunternehmen hat PwC ein Interesse daran, den Beratungsbedarf für KI-Transformationen zu betonen. Die Potenziale (26 Mrd. € Wertschöpfung) könnten daher optimistisch gerechnet sein.
  • Fokus auf Effizienz: Der starke Fokus auf administrative Entlastung und Produktivität könnte den Blick auf die Qualität der Patientenversorgung und die menschlichen Aspekte der Pflege verengen.
  • Vage bei der Umsetzung: Die Handlungsempfehlungen (Strategie, Kulturwandel) bleiben abstrakt. Konkrete Lösungsansätze für die komplexen Probleme der Interoperabilität oder der Finanzierung in einem regulierten Markt fehlen weitgehend.
Kim (JOBfellow) kommentiert

Diese Studie ist dein Karriere-Kompass für das Gesundheitswesen. Nimm sie ernst:

  1. Werde zum "Digital Health Experten": Egal ob Arzt, Pfleger oder Verwaltungskraft – KI-Kompetenz wird zur Pflicht. Verstehe nicht nur die Tools, sondern auch die Datenflüsse und Prozesse dahinter.
  2. Positioniere dich als "Change Agent": Die Studie betont den kulturellen Wandel. Sei die Person, die diesen Wandel im Team vorantreibt, Ängste nimmt und die Brücke zwischen Medizin und Technologie schlägt.
  3. Fokussiere dich auf das "Menschliche": Wenn KI die Administration übernimmt, wird die Zeit für echte Patienteninteraktion, Empathie und komplexe Entscheidungsfindung wertvoller. Stärke genau diese "menschlichen" Kernkompetenzen, die KI nicht ersetzen kann.
  4. Spezialisiere dich auf Daten: Expertise in medizinischer Datenverarbeitung, Datenschutz im Gesundheitswesen oder KI-Ethik sind absolute Zukunftsfelder mit enormem Bedarf.
Gen Z im Wandel: Experten raten angesichts von KI zur Berufswahl im Handwerk statt Universität ( )

Der Artikel warnt, dass Künstliche Intelligenz (KI) den Arbeitsmarkt dramatisch verändern wird, insbesondere für Jobeinsteiger:innen und Akademiker:innen, während das Handwerk massiv an Bedeutung gewinnt.

KI und der Wandel der Arbeit (Hartwin Maas):

  • Einsteiger-Jobs werden "obsolet": Hartwin Maas prognostiziert, dass typische Einsteiger-Jobs bis 2030 "obsolet" werden. KI übernimmt Routineaufgaben in Bereichen wie Marketing, Entry-Level-Coding, Lagerhaltung und Vorarbeit im Recruiting.
  • Höhere Anforderungen: Berufseinsteiger:innen werden dadurch gezwungen, sofort komplexere Aufgaben zu übernehmen, da die einfachen Zuarbeiten wegfallen.
  • Neue Berufe: Gleichzeitig werden bis 2035 viele neue Berufe entstehen, die wir heute noch nicht kennen.

Geisteswissenschaften unter Druck (Rüdiger & Hartwin Maas):

  • Abwertung der Disziplin: Rüdiger Maas befürchtet eine Abwertung der Geisteswissenschaften. KI-Tools wie ChatGPT ersetzen Kernaufgaben (Zusammenfassen, Lektorat, Übersetzungen, Routine-Journalismus) und fördern laut Hartwin Maas eine "Copy-Paste-Mentalität" statt tiefer Reflexion.
  • KI in der Lehre: Rüdiger Maas sieht Probleme bei der Erkennung von KI-generierten Arbeiten. Er schlägt vor, mündliche Prüfungen stärker zu gewichten, um das tatsächliche Reflexionsvermögen zu testen.
  • Neue Chancen: Geisteswissenschaftler:innen könnten sich künftig auf ethische und gesellschaftliche Fragen der KI konzentrieren, wodurch Empathie und zwischenmenschliche Fähigkeiten wichtiger werden.

Die große Chance: Das Handwerk (Hartwin Maas):

  • Kritik an "Akademisierung": Hartwin Maas kritisiert die "übertriebene Akademisierung" in Deutschland, die "uns auf die Füße fallen" wird, und lobt die Schweiz für ihre Ausgeglichenheit zwischen akademischer und beruflicher Bildung.
  • Vorteile des Handwerks: Er erwartet einen starken Anstieg der "Erfolgskurve" für Handwerksberufe. Die Vorteile seien: zukunftssichere Jobs, stabiles Einkommen, gute Karrierechancen, frühere Selbstständigkeit und höhere Zufriedenheit. Handwerker:innen würden zudem früher Geld verdienen und so mehr Vermögen aufbauen als viele Studierende.
  • Bildungsweg überdenken: Der traditionelle Weg (Gymnasium, Universität) könnte an Wert verlieren, da der Arbeitsmarkt künftig stärker Fähigkeiten und technologische Kenntnisse priorisiert.
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Problem in der US-Justiz: Der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu "KI-Müll" ( )

Der Artikel berichtet über ein ernstes Problem in der US-Justiz: Der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu "KI-Müll" – also von der KI erfundenen Fakten, Studien oder Präzedenzfällen – in offiziellen Gerichtsdokumenten. Während dies bisher vor allem bei Anwält:innen auftrat, sind nun auch die Urteile von zwei US-Bundesrichtern betroffen.

Der Vorfall

Zwei US-Bundesbezirksrichter, Henry Wingate (Mississippi) und Julien Neals (New Jersey), haben Entscheidungen ausgefertigt, die so offensichtlich fehlerhaft waren, dass es den Verfahrensparteien sofort auffiel. Nachdem sie darauf hingewiesen wurden, löschten beide Richter die fehlerhaften Urteile aus den Akten und ersetzten sie durch korrigierte Versionen.

Die Reaktion: Keine Verantwortung, Schuldzuweisungen

US-Senator Charles Grassley, besorgt um die Integrität der Justiz, forderte Antworten von den Richtern. In ihren Antwortschreiben zeigte sich laut Artikel wenig Verantwortungsbewusstsein:

  • Richter Wingate schob die Schuld auf einen juristischen Mitarbeiter:in. Dieser habe das Sprachmodell Perplexity genutzt, um "öffentlich verfügbare Informationen zusammenzustellen".
  • Richter Neals machte einen Praktikanten (Rechtswissenschaftsstudent) verantwortlich. Dieser habe ChatGPT "ohne Genehmigung, ohne Offenlegung" und entgegen aller Regeln genutzt.

Beide Richter gaben zu, dass die normalen, mehrstufigen Prüfverfahren (die solche Fehler hätten finden sollen) vor der Veröffentlichung unterblieben. Den Grund dafür nannten sie jedoch nicht.

Das Kernproblem: Fehlende und schwammige Regeln

Der Vorfall offenbart ein strukturelles Problem:

  1. Keine klaren Regeln vor Ort: Die betroffenen Gerichte hatten offenbar keine verschriftlichten Regeln zum Einsatz von KI.
  2. "Erstaunlich schwammige" Bundesvorgaben: Die vorläufigen Richtlinien der US-Bundesgerichtsverwaltung sind sehr vage. Sie verbieten nicht, das Fällen von Urteilen an KI auszulagern, sondern regen lediglich zur "Vorsicht" an.
  3. Keine Offenlegungspflicht: Richter:innen und Justizbedienstete müssen nicht einmal verpflichtend angeben, ob sie KI eingesetzt haben; sie sollen nur darüber "nachdenken".

Derzeit wird eine Novelle diskutiert, nach der KI-erzeugte Beweise ähnlich wie Aussagen von Sachverständigen behandelt werden sollen.

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E-Bike-Boom sorgt für "Traumjobs" ( )
(Zusammenfassung der Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Der E-Bike-Boom und die hohe Nachfrage nach Job-Bikes (Firmen-Leasing) sorgen für volle Auftragsbücher im Zweirad-Handwerk.

  • Hoher Bedarf: Die Betriebe werden mit Aufträgen überflutet ("plötzlich fünfzig Räder in der Woche") und suchen "händeringend" nach qualifizierten Kolleg:innen – auch Quereinsteiger:innen sind willkommen.
  • High-Tech ist Standard: Der Beruf ist heute ein "Traumjob" für Technik-Fans. E-Bikes machen den "Löwenanteil" der Arbeit aus.
  • Lebenslanges Lernen: Du lernst nie aus. Ständige Weiterbildung (z.B. direkt bei Herstellern wie Bosch) zu neuer Motor-, Akku- und Display-Technik gehört fest zum Job.
  • Sinnvolle Arbeit: Du sorgst für Sicherheit im Verkehr. Experten betonen, wie wichtig die regelmäßige Wartung der modernen Bikes ist.
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Studie "Die Suche nach KI-Fachkräften in Deutschland Rekrutierungsstrategien in Stellenanzeigen Gutachten im Projekt „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland“ ( )

Kerninhalte der Studie:

Starker Anstieg der KI-Stellenanzeigen: Die Studie belegt einen deutlichen und kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach KI-Fachkräften in Deutschland über die letzten Jahre. Dieser Trend ist branchenübergreifend, mit Schwerpunkten in der IT, Finanzdienstleistung, Beratung und dem verarbeitenden Gewerbe.

Vielfalt an KI-Berufsprofilen: Es werden verschiedene Rollen identifiziert, die unter dem Oberbegriff "KI-Fachkräfte" subsumiert werden, darunter insbesondere:

  • Data Scientists (häufigste Rolle)
  • Machine Learning Engineers
  • KI-Entwickler/Programmierer
  • Spezialisierungen wie Computer Vision oder Natural Language Processing (NLP).
  • Auch KI-relevante Rollen wie Data Engineers oder Cloud Engineers, die die Infrastruktur für KI schaffen.

Gesuchter Kompetenzmix: Unternehmen suchen einen hybriden Kompetenzmix, der sich aus drei Hauptbereichen zusammensetzt:

  • Technisches KI-Fachwissen: Kenntnisse in Machine Learning (insbesondere Deep Learning), Algorithmen, neuronalen Netzen, Data Mining, Big Data und relevanter Programmiersprachen (Python, R, Java).
  • Mathematisch-Statistische Fähigkeiten: Starkes Verständnis für Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und lineare Algebra zur Modellentwicklung und -bewertung.
  • Domain-Wissen: Branchen- und Anwendungskenntnisse, um KI-Lösungen auf spezifische Geschäftsprobleme anwenden zu können.

Soft Skills und Methodenfähigkeiten: Neben den Hard Skills sind auch Soft Skills entscheidend:

  • Problemlösungskompetenz und analytisches Denken.
  • Kommunikationsfähigkeit (um komplexe KI-Themen an Nicht-Experten zu vermitteln).
  • Teamfähigkeit und Projekterfahrung.
  • Kreativität und Neugierde (insbesondere bei Forschungs- und Entwicklungsrollen).

Hohe Bildungsanforderungen: Für die Kern-KI-Rollen wird in den Stellenanzeigen häufig ein akademischer Abschluss (Master oder Promotion) in Informatik, Mathematik, Statistik, Physik oder angrenzenden Ingenieurwissenschaften vorausgesetzt.

Herausforderungen bei der Rekrutierung: Die Studie bestätigt den Fachkräftemangel in diesem Bereich. Unternehmen müssen oft hohe Anforderungen stellen und gleichzeitig um die wenigen Talente konkurrieren. Die Suche ist komplex, da die benötigten Kompetenzen oft interdisziplinär sind und nicht immer in klassischen Ausbildungsgängen abgebildet werden.

Rekrutierungsstrategien: Unternehmen versuchen, Talente durch Attraktoren wie innovative Projekte, modernste Technologien, flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten zu gewinnen.

Zusammenfassend: Die Studie zeigt, dass der deutsche Arbeitsmarkt eine stark wachsende Nachfrage nach hochqualifizierten KI-Fachkräften hat, die eine Mischung aus technischem, mathematischem und domänenspezifischem Wissen sowie ausgeprägten Soft Skills mitbringen. Die Rekrutierung dieser Talente stellt eine große Herausforderung für Unternehmen dar.

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