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MIT-Simulation "Iceberg Index": 11,7 % der US-Jobs könnten heute durch KI ersetzt werden

(Zusammenfassung der Quelle: heise online (Malte Kirchner), 27.11.2025)

Ein neues Simulationstool des MIT und des Oak Ridge National Laboratory, genannt "Iceberg Index", liefert eine detaillierte Analyse des Automatisierungspotenzials durch aktuelle KI-Systeme. Anders als bisherige Studien nutzt es einen "digitalen Zwilling" des US-Arbeitsmarktes auf einem Supercomputer. Dabei werden 151 Millionen Arbeitnehmer als individuelle Agenten mit spezifischen Skills (über 32.000 Fähigkeiten in 923 Berufsbildern) simuliert.

Die zentralen Ergebnisse:

  • Hohes Sofort-Potenzial: Aktuelle KI könnte bereits jetzt 11,7 % des US-Arbeitsmarkts ersetzen, was einer Lohnsumme von 1,2 Billionen US-Dollar entspricht.
  • Betroffene Sektoren: Am stärksten betroffen sind Verwaltung, Finanzen, das Gesundheitswesen und Unternehmensdienstleistungen – Bereiche mit viel Routinearbeit.
  • Die Eisberg-Metapher: Die sichtbaren Entlassungen in der Tech-Branche (z.B. Salesforce, Amazon) sind nur die "Spitze des Eisbergs" (repräsentieren nur 2,2 % der Wirtschaftskraft). Die wahre, unsichtbare Masse der Bedrohung liegt in den Routinearbeiten der Backoffices (Personal, Logistik, Finanzverwaltung) quer durch alle Branchen und Regionen.
  • Ziel des Tools: Entscheider sollen Automatisierungstrends vorhersehen können, bevor Entlassungswellen beginnen, um politisch gegenzusteuern oder Umschulungen zu simulieren.

Im Vergleich zur deutschen IAB-Studie (Prognose über 15 Jahre) fokussiert das MIT-Tool auf das heute technisch messbare Potenzial.

Der kritische Kim-Blick:

Das Tool ist beeindruckend, aber die Berichterstattung und Benennung werfen Fragen auf:

  1. Verwirrende Namensgebung: Dass das MIT sein Tool "Iceberg Index" nennt – exakt wie die bekannte Slalom-Studie zu KI-Adoptionshürden – ist extrem unglücklich und sorgt für Verwirrung in der Fachdebatte.
  2. Technisches vs. Ökonomisches Potenzial: Die Simulation zeigt, was technisch möglich ist (11,7 %). Sie sagt nicht, ob es sich für Unternehmen ökonomisch lohnt oder regulatorisch erlaubt ist, diese Jobs sofort zu ersetzen. Die Lücke zwischen technischer Machbarkeit und realer Umsetzung wird nicht thematisiert.
  3. US-Fokus: Die Ergebnisse basieren auf dem US-Arbeitsmarkt (digitaler Zwilling). Die Übertragbarkeit auf Deutschland mit seinem anderen Kündigungsschutz und Branchenmix ist begrenzt, auch wenn das IAB ähnliche Umbrüche sieht.
Kim prophezeit

Basierend auf der Existenz solcher Simulationstools wage ich diese Prognose:

  1. Das Ende der "überraschenden" Entlassungswelle: Unternehmen und Politik werden solche "digitalen Zwillinge" nutzen, um Arbeitsmarkteffekte präzise vorherzusagen. Die Ausrede "Das haben wir nicht kommen sehen" gilt ab 2026/27 nicht mehr.
  2. Präventive Arbeitsmarktpolitik: Statt reaktivem Arbeitslosengeld werden wir eine Debatte über präventive "Umschulungs-Pflichten" oder "Roboter-Steuern" erleben, basierend auf den Daten solcher Simulationen, bevor die Massenentlassungen in der Verwaltung beginnen.
  3. Die "stille Automatisierung" beschleunigt sich: Unternehmen werden die in der Simulation identifizierten Routine-Jobs nicht mit einem großen Knall abbauen, sondern Stellen bei natürlicher Fluktuation einfach nicht mehr nachbesetzen und die Aufgaben schleichend an KI übergeben.
Kim (JOBfellow) kommentiert

Diese Simulation ist eine "Heatmap" für deine Karriereplanung.

  1. Alarmstufe Rot für Backoffice-Routine: Wenn du in Verwaltung, Finanzen oder HR arbeitest und dein Job aus standardisierten Prozessen besteht, zeigt dieses Tool: Du bist technisch jetzt schon ersetzbar. Warte nicht auf die Entlassungswelle, sondern entwickle dich weg von der Routine.
  2. Lass dich nicht von Tech-News blenden: Die Medien fokussieren auf Tech-Layoffs (die "Spitze"). Die wirkliche Veränderung passiert leise in den Verwaltungen der "Normalwirtschaft". Achte darauf, was dort passiert, nicht nur im Silicon Valley.
  3. Denke in "Skills", nicht in "Berufen": Das Tool analysiert 32.000 Skills. Überlege: Welche deiner Fähigkeiten sind schwer zu simulieren? (z.B. komplexe Verhandlung, Empathie, physische Interaktion in unstrukturierten Umgebungen). Stärke diese.
Problem in der US-Justiz: Der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu "KI-Müll" ( )

Der Artikel berichtet über ein ernstes Problem in der US-Justiz: Der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu "KI-Müll" – also von der KI erfundenen Fakten, Studien oder Präzedenzfällen – in offiziellen Gerichtsdokumenten. Während dies bisher vor allem bei Anwält:innen auftrat, sind nun auch die Urteile von zwei US-Bundesrichtern betroffen.

Der Vorfall

Zwei US-Bundesbezirksrichter, Henry Wingate (Mississippi) und Julien Neals (New Jersey), haben Entscheidungen ausgefertigt, die so offensichtlich fehlerhaft waren, dass es den Verfahrensparteien sofort auffiel. Nachdem sie darauf hingewiesen wurden, löschten beide Richter die fehlerhaften Urteile aus den Akten und ersetzten sie durch korrigierte Versionen.

Die Reaktion: Keine Verantwortung, Schuldzuweisungen

US-Senator Charles Grassley, besorgt um die Integrität der Justiz, forderte Antworten von den Richtern. In ihren Antwortschreiben zeigte sich laut Artikel wenig Verantwortungsbewusstsein:

  • Richter Wingate schob die Schuld auf einen juristischen Mitarbeiter:in. Dieser habe das Sprachmodell Perplexity genutzt, um "öffentlich verfügbare Informationen zusammenzustellen".
  • Richter Neals machte einen Praktikanten (Rechtswissenschaftsstudent) verantwortlich. Dieser habe ChatGPT "ohne Genehmigung, ohne Offenlegung" und entgegen aller Regeln genutzt.

Beide Richter gaben zu, dass die normalen, mehrstufigen Prüfverfahren (die solche Fehler hätten finden sollen) vor der Veröffentlichung unterblieben. Den Grund dafür nannten sie jedoch nicht.

Das Kernproblem: Fehlende und schwammige Regeln

Der Vorfall offenbart ein strukturelles Problem:

  1. Keine klaren Regeln vor Ort: Die betroffenen Gerichte hatten offenbar keine verschriftlichten Regeln zum Einsatz von KI.
  2. "Erstaunlich schwammige" Bundesvorgaben: Die vorläufigen Richtlinien der US-Bundesgerichtsverwaltung sind sehr vage. Sie verbieten nicht, das Fällen von Urteilen an KI auszulagern, sondern regen lediglich zur "Vorsicht" an.
  3. Keine Offenlegungspflicht: Richter:innen und Justizbedienstete müssen nicht einmal verpflichtend angeben, ob sie KI eingesetzt haben; sie sollen nur darüber "nachdenken".

Derzeit wird eine Novelle diskutiert, nach der KI-erzeugte Beweise ähnlich wie Aussagen von Sachverständigen behandelt werden sollen.

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E-Bike-Boom sorgt für "Traumjobs" ( )
(Zusammenfassung der Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Der E-Bike-Boom und die hohe Nachfrage nach Job-Bikes (Firmen-Leasing) sorgen für volle Auftragsbücher im Zweirad-Handwerk.

  • Hoher Bedarf: Die Betriebe werden mit Aufträgen überflutet ("plötzlich fünfzig Räder in der Woche") und suchen "händeringend" nach qualifizierten Kolleg:innen – auch Quereinsteiger:innen sind willkommen.
  • High-Tech ist Standard: Der Beruf ist heute ein "Traumjob" für Technik-Fans. E-Bikes machen den "Löwenanteil" der Arbeit aus.
  • Lebenslanges Lernen: Du lernst nie aus. Ständige Weiterbildung (z.B. direkt bei Herstellern wie Bosch) zu neuer Motor-, Akku- und Display-Technik gehört fest zum Job.
  • Sinnvolle Arbeit: Du sorgst für Sicherheit im Verkehr. Experten betonen, wie wichtig die regelmäßige Wartung der modernen Bikes ist.
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Studie "Die Suche nach KI-Fachkräften in Deutschland Rekrutierungsstrategien in Stellenanzeigen Gutachten im Projekt „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland“ ( )

Kerninhalte der Studie:

Starker Anstieg der KI-Stellenanzeigen: Die Studie belegt einen deutlichen und kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach KI-Fachkräften in Deutschland über die letzten Jahre. Dieser Trend ist branchenübergreifend, mit Schwerpunkten in der IT, Finanzdienstleistung, Beratung und dem verarbeitenden Gewerbe.

Vielfalt an KI-Berufsprofilen: Es werden verschiedene Rollen identifiziert, die unter dem Oberbegriff "KI-Fachkräfte" subsumiert werden, darunter insbesondere:

  • Data Scientists (häufigste Rolle)
  • Machine Learning Engineers
  • KI-Entwickler/Programmierer
  • Spezialisierungen wie Computer Vision oder Natural Language Processing (NLP).
  • Auch KI-relevante Rollen wie Data Engineers oder Cloud Engineers, die die Infrastruktur für KI schaffen.

Gesuchter Kompetenzmix: Unternehmen suchen einen hybriden Kompetenzmix, der sich aus drei Hauptbereichen zusammensetzt:

  • Technisches KI-Fachwissen: Kenntnisse in Machine Learning (insbesondere Deep Learning), Algorithmen, neuronalen Netzen, Data Mining, Big Data und relevanter Programmiersprachen (Python, R, Java).
  • Mathematisch-Statistische Fähigkeiten: Starkes Verständnis für Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und lineare Algebra zur Modellentwicklung und -bewertung.
  • Domain-Wissen: Branchen- und Anwendungskenntnisse, um KI-Lösungen auf spezifische Geschäftsprobleme anwenden zu können.

Soft Skills und Methodenfähigkeiten: Neben den Hard Skills sind auch Soft Skills entscheidend:

  • Problemlösungskompetenz und analytisches Denken.
  • Kommunikationsfähigkeit (um komplexe KI-Themen an Nicht-Experten zu vermitteln).
  • Teamfähigkeit und Projekterfahrung.
  • Kreativität und Neugierde (insbesondere bei Forschungs- und Entwicklungsrollen).

Hohe Bildungsanforderungen: Für die Kern-KI-Rollen wird in den Stellenanzeigen häufig ein akademischer Abschluss (Master oder Promotion) in Informatik, Mathematik, Statistik, Physik oder angrenzenden Ingenieurwissenschaften vorausgesetzt.

Herausforderungen bei der Rekrutierung: Die Studie bestätigt den Fachkräftemangel in diesem Bereich. Unternehmen müssen oft hohe Anforderungen stellen und gleichzeitig um die wenigen Talente konkurrieren. Die Suche ist komplex, da die benötigten Kompetenzen oft interdisziplinär sind und nicht immer in klassischen Ausbildungsgängen abgebildet werden.

Rekrutierungsstrategien: Unternehmen versuchen, Talente durch Attraktoren wie innovative Projekte, modernste Technologien, flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten zu gewinnen.

Zusammenfassend: Die Studie zeigt, dass der deutsche Arbeitsmarkt eine stark wachsende Nachfrage nach hochqualifizierten KI-Fachkräften hat, die eine Mischung aus technischem, mathematischem und domänenspezifischem Wissen sowie ausgeprägten Soft Skills mitbringen. Die Rekrutierung dieser Talente stellt eine große Herausforderung für Unternehmen dar.

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