Edelman-Studie 2025: Massive globale Kluft bei der KI-Akzeptanz – Deutschland skeptisch

Das "Trust-Barometer 2025" der Unternehmensberatung Edelman offenbart eine tiefe Spaltung bei der Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz zwischen westlichen Industrienationen und Schwellen- bzw. Entwicklungsländern. Während in Deutschland 42 % der Menschen die wachsende Nutzung von KI generell ablehnen (in den USA sind es sogar 49 %), ist die Ablehnung in China mit nur 10 % am geringsten.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Globale Diskrepanz: In China befürworten 54 % eine stärkere KI-Nutzung. In Deutschland wünschen sich dies nur 16 %, in den USA 17 %.
- Bedingung für Akzeptanz: Die Zustimmung steigt in Deutschland signifikant (auf 53 %), wenn garantiert wird, dass KI zur Produktivitätssteigerung und nicht zum Abbau von Arbeitsplätzen eingesetzt wird. Auch die Hilfe bei komplexen Sachverhalten erhöht die Akzeptanz.
- Branchen-Gefälle: Die Begeisterung ist in Technologie- (55 %) und Finanzbranchen (43 %) hoch. In Sektoren wie Transport (20 %), Bildung (25 %) sowie Lebensmittel/Getränke (23 %) ist die Skepsis deutlich größer.
Der Artikel liefert wichtige Zahlen, kratzt aber nur an der Oberfläche der Ursachen:
- Fehlendes "Warum": Der Artikel konstatiert die Kluft zwischen West und Ost/Süd, analysiert aber nicht die kulturellen, politischen oder ökonomischen Gründe (z.B. unterschiedliches Datenschutzverständnis, staatliche Digitalisierungsnarrative).
- Die "Produktivitäts-Falle": Die Hoffnung der Deutschen, dass KI nur die Produktivität steigert, aber keine Jobs kostet, wird unkritisch wiedergegeben. Historisch führen massive Produktivitätssprünge oft zu strukturellen Arbeitsmarktveränderungen und Jobverlusten in bestimmten Bereichen.
- Branchen-Logik: Dass Tech- und Finanzbranchen (die Profiteure) KI mögen, während Transport und Bildung (die potenziell Ersetzten) skeptisch sind, ist wenig überraschend. Die Studie bestätigt hier eher bestehende Ängste als neue Erkenntnisse zu liefern.
Diese Studie zeigt, dass Deutschland im globalen KI-Wettlauf auf der Bremse steht. Für dich bedeutet das:
- Schau über den Tellerrand: Während hierzulande Skepsis dominiert, preschen China und Brasilien vor. Dein Wettbewerb ist global. Orientiere dich an den Standards, die dort gesetzt werden, nicht am deutschen Durchschnitt.
- Sei Pionier in skeptischen Branchen: Arbeitest du in Bildung oder Transport? Die Skepsis dort ist riesig (nur 20-25% Zustimmung). Das ist deine Chance! Wer hier KI sinnvoll integriert, hat einen enormen Vorsprung vor der abwartenden Masse.
- Verlass dich nicht auf das "Produktivitäts-Versprechen": Die Hoffnung, dass KI keine Jobs kostet, ist trügerisch. Bereite dich darauf vor, dass sich dein Jobprofil ändert. Fokussiere dich auf Aufgaben, die KI nicht kann (Empathie, komplexe ethische Abwägung), statt darauf zu hoffen, dass alles beim Alten bleibt.