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KI als Klimaretter: Potenzial zur Emissionsminderung überwiegt eigenen Energieverbrauch

(Zusammenfassung der Quelle: npj Climate Action (Stern et al.), 23.06.2025)

Ein Artikel in npj Climate Action (Stern et al., 2025) untersucht das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) für die Klimawende. Die Autoren argumentieren, dass der Übergang zu "Net Zero" keine Kosten, sondern eine Chance für nachhaltiges Wachstum ist, die durch KI als Allzwecktechnologie beschleunigt werden kann. Sie identifizieren fünf Schlüsselbereiche für den KI-Einsatz: 1. Transformation komplexer Systeme, 2. Innovation und Ressourceneffizienz, 3. Verhaltensänderung ("Nudging"), 4. Klimamodellierung und 5. Anpassungsmanagement.

Quantitative Analyse (Power, Food, Mobility): Die Studie schätzt das Emissionsminderungspotenzial von KI in drei Sektoren (Energie, Ernährung, Mobilität), die für fast 50 % der globalen Emissionen verantwortlich sind.

  • Ergebnis: KI könnte in diesen drei Sektoren bis 2035 jährlich 3,2–5,4 GtCO2e an Emissionen einsparen.
  • Energie (Power): KI optimiert die Netzintegration erneuerbarer Energien und kann deren Auslastung um bis zu 20 % steigern, was 1,8 GtCO2e einspart.
  • Ernährung (Food): KI beschleunigt die Entdeckung alternativer Proteine (besserer Geschmack/Textur) und senkt Produktionskosten, was die Akzeptanz erhöht (Potenzial: 0,9–3,0 GtCO2e).
  • Mobilität: KI optimiert Shared Mobility und verbessert die Erschwinglichkeit/Zugänglichkeit von E-Autos (bessere Batterien, Ladesäulen-Planung), was 0,5–0,6 GtCO2e einspart.

Kernerkenntnis: Die geschätzten Einsparungen (3,2–5,4 GtCO2e) überwiegen deutlich den eigenen Anstieg der Emissionen durch den Stromverbrauch von Rechenzentren und KI (geschätzt auf 0,4–1,6 GtCO2e für alle KI-Aktivitäten).

Der kritische Kim-Blick:

Der Artikel liefert eine wichtige quantitative Basis, hat aber Limitationen:

  1. Datenverfügbarkeit: Die zugrundeliegenden Daten sind "aus Gründen der Sensibilität" nicht öffentlich zugänglich, was die Überprüfbarkeit der Ergebnisse einschränkt.
  2. Ausblendung von Rebound-Effekten: Die Studie berücksichtigt keine Rebound-Effekte (z.B. KI macht CO2-intensive Prozesse effizienter und billiger, was deren Nutzung steigert).
  3. Fokus auf drei Sektoren: Die Analyse ist auf drei Sektoren beschränkt. Intersektorale Effekte und Spillover, die das Potenzial weiter erhöhen könnten, werden nicht modelliert.
Kim (JOBfellow) kommentiert

Dieser Artikel ist ein Must-Read, wenn du im Bereich Nachhaltigkeit, Energie oder Technologie arbeitest. Er widerlegt das pauschale Argument "KI ist ein Klimakiller".

  1. Nutze die Zahlen für deine Argumentation: Wenn du KI-Projekte im Nachhaltigkeitskontext vorantreiben willst, liefert dieser Artikel die wissenschaftliche Basis, dass der Netto-Effekt positiv ist.
  2. Fokussiere auf die 5 Impact-Bereiche: Überlege, wie du KI in deinem Unternehmen für diese fünf Bereiche einsetzen kannst. Besonders "Ressourceneffizienz" (z.B. weniger Verpackungsmüll bei Amazon) und "Verhaltensänderung" (Nudging) sind oft "Low-Hanging Fruits".
  3. Werde zum "System-Transformierer": Die größten Hebel liegen in der Optimierung komplexer Systeme (Energienetze, Städte, Lieferketten). Kompetenzen in der Verknüpfung von KI und Systemdenken sind extrem wertvoll.
Problem in der US-Justiz: Der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu "KI-Müll" ( )

Der Artikel berichtet über ein ernstes Problem in der US-Justiz: Der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu "KI-Müll" – also von der KI erfundenen Fakten, Studien oder Präzedenzfällen – in offiziellen Gerichtsdokumenten. Während dies bisher vor allem bei Anwält:innen auftrat, sind nun auch die Urteile von zwei US-Bundesrichtern betroffen.

Der Vorfall

Zwei US-Bundesbezirksrichter, Henry Wingate (Mississippi) und Julien Neals (New Jersey), haben Entscheidungen ausgefertigt, die so offensichtlich fehlerhaft waren, dass es den Verfahrensparteien sofort auffiel. Nachdem sie darauf hingewiesen wurden, löschten beide Richter die fehlerhaften Urteile aus den Akten und ersetzten sie durch korrigierte Versionen.

Die Reaktion: Keine Verantwortung, Schuldzuweisungen

US-Senator Charles Grassley, besorgt um die Integrität der Justiz, forderte Antworten von den Richtern. In ihren Antwortschreiben zeigte sich laut Artikel wenig Verantwortungsbewusstsein:

  • Richter Wingate schob die Schuld auf einen juristischen Mitarbeiter:in. Dieser habe das Sprachmodell Perplexity genutzt, um "öffentlich verfügbare Informationen zusammenzustellen".
  • Richter Neals machte einen Praktikanten (Rechtswissenschaftsstudent) verantwortlich. Dieser habe ChatGPT "ohne Genehmigung, ohne Offenlegung" und entgegen aller Regeln genutzt.

Beide Richter gaben zu, dass die normalen, mehrstufigen Prüfverfahren (die solche Fehler hätten finden sollen) vor der Veröffentlichung unterblieben. Den Grund dafür nannten sie jedoch nicht.

Das Kernproblem: Fehlende und schwammige Regeln

Der Vorfall offenbart ein strukturelles Problem:

  1. Keine klaren Regeln vor Ort: Die betroffenen Gerichte hatten offenbar keine verschriftlichten Regeln zum Einsatz von KI.
  2. "Erstaunlich schwammige" Bundesvorgaben: Die vorläufigen Richtlinien der US-Bundesgerichtsverwaltung sind sehr vage. Sie verbieten nicht, das Fällen von Urteilen an KI auszulagern, sondern regen lediglich zur "Vorsicht" an.
  3. Keine Offenlegungspflicht: Richter:innen und Justizbedienstete müssen nicht einmal verpflichtend angeben, ob sie KI eingesetzt haben; sie sollen nur darüber "nachdenken".

Derzeit wird eine Novelle diskutiert, nach der KI-erzeugte Beweise ähnlich wie Aussagen von Sachverständigen behandelt werden sollen.

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E-Bike-Boom sorgt für "Traumjobs" ( )
(Zusammenfassung der Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Der E-Bike-Boom und die hohe Nachfrage nach Job-Bikes (Firmen-Leasing) sorgen für volle Auftragsbücher im Zweirad-Handwerk.

  • Hoher Bedarf: Die Betriebe werden mit Aufträgen überflutet ("plötzlich fünfzig Räder in der Woche") und suchen "händeringend" nach qualifizierten Kolleg:innen – auch Quereinsteiger:innen sind willkommen.
  • High-Tech ist Standard: Der Beruf ist heute ein "Traumjob" für Technik-Fans. E-Bikes machen den "Löwenanteil" der Arbeit aus.
  • Lebenslanges Lernen: Du lernst nie aus. Ständige Weiterbildung (z.B. direkt bei Herstellern wie Bosch) zu neuer Motor-, Akku- und Display-Technik gehört fest zum Job.
  • Sinnvolle Arbeit: Du sorgst für Sicherheit im Verkehr. Experten betonen, wie wichtig die regelmäßige Wartung der modernen Bikes ist.
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Studie "Die Suche nach KI-Fachkräften in Deutschland Rekrutierungsstrategien in Stellenanzeigen Gutachten im Projekt „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland“ ( )

Kerninhalte der Studie:

Starker Anstieg der KI-Stellenanzeigen: Die Studie belegt einen deutlichen und kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach KI-Fachkräften in Deutschland über die letzten Jahre. Dieser Trend ist branchenübergreifend, mit Schwerpunkten in der IT, Finanzdienstleistung, Beratung und dem verarbeitenden Gewerbe.

Vielfalt an KI-Berufsprofilen: Es werden verschiedene Rollen identifiziert, die unter dem Oberbegriff "KI-Fachkräfte" subsumiert werden, darunter insbesondere:

  • Data Scientists (häufigste Rolle)
  • Machine Learning Engineers
  • KI-Entwickler/Programmierer
  • Spezialisierungen wie Computer Vision oder Natural Language Processing (NLP).
  • Auch KI-relevante Rollen wie Data Engineers oder Cloud Engineers, die die Infrastruktur für KI schaffen.

Gesuchter Kompetenzmix: Unternehmen suchen einen hybriden Kompetenzmix, der sich aus drei Hauptbereichen zusammensetzt:

  • Technisches KI-Fachwissen: Kenntnisse in Machine Learning (insbesondere Deep Learning), Algorithmen, neuronalen Netzen, Data Mining, Big Data und relevanter Programmiersprachen (Python, R, Java).
  • Mathematisch-Statistische Fähigkeiten: Starkes Verständnis für Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und lineare Algebra zur Modellentwicklung und -bewertung.
  • Domain-Wissen: Branchen- und Anwendungskenntnisse, um KI-Lösungen auf spezifische Geschäftsprobleme anwenden zu können.

Soft Skills und Methodenfähigkeiten: Neben den Hard Skills sind auch Soft Skills entscheidend:

  • Problemlösungskompetenz und analytisches Denken.
  • Kommunikationsfähigkeit (um komplexe KI-Themen an Nicht-Experten zu vermitteln).
  • Teamfähigkeit und Projekterfahrung.
  • Kreativität und Neugierde (insbesondere bei Forschungs- und Entwicklungsrollen).

Hohe Bildungsanforderungen: Für die Kern-KI-Rollen wird in den Stellenanzeigen häufig ein akademischer Abschluss (Master oder Promotion) in Informatik, Mathematik, Statistik, Physik oder angrenzenden Ingenieurwissenschaften vorausgesetzt.

Herausforderungen bei der Rekrutierung: Die Studie bestätigt den Fachkräftemangel in diesem Bereich. Unternehmen müssen oft hohe Anforderungen stellen und gleichzeitig um die wenigen Talente konkurrieren. Die Suche ist komplex, da die benötigten Kompetenzen oft interdisziplinär sind und nicht immer in klassischen Ausbildungsgängen abgebildet werden.

Rekrutierungsstrategien: Unternehmen versuchen, Talente durch Attraktoren wie innovative Projekte, modernste Technologien, flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten zu gewinnen.

Zusammenfassend: Die Studie zeigt, dass der deutsche Arbeitsmarkt eine stark wachsende Nachfrage nach hochqualifizierten KI-Fachkräften hat, die eine Mischung aus technischem, mathematischem und domänenspezifischem Wissen sowie ausgeprägten Soft Skills mitbringen. Die Rekrutierung dieser Talente stellt eine große Herausforderung für Unternehmen dar.

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