JIM-Studie 2025 (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest)
Die JIM-Studie 2025, die das Medienverhalten von 1.200 Jugendlichen (12-19 Jahre) in Deutschland untersucht, zeigt eine klare Dominanz von Social Media und eine rasante Etablierung von KI-Tools. Die Smartphone-Nutzung ist allgegenwärtig (95 % besitzen eines) und intensiv: Die tägliche Bildschirmzeit liegt bei 231 Minuten, bei 18- bis 19-Jährigen sogar bei über 4,5 Stunden.
Social Media & Kommunikation:
- WhatsApp, Instagram, TikTok: WhatsApp bleibt mit 96 % regelmäßiger Nutzung führend, gefolgt von Instagram (63 %), Snapchat (56 %) und TikTok (53 %).
- TikTok-Wachstum: TikTok verzeichnete den größten Zuwachs bei der täglichen Nutzung (von 57 % auf 66 %) und überholte damit Instagram (65 %).
- Probleme: Die intensive Nutzung hat Schattenseiten: 68 % verbringen mehr Zeit am Handy als geplant, 44 % fühlen sich bei Hausaufgaben abgelenkt, und 30 % sind müde durch nächtliche Nutzung. 20 % der Mädchen und 12 % der Jungen waren Opfer von Cybermobbing.
Informationsquellen & KI:
- Nachrichtenquellen: Jugendliche informieren sich primär im sozialen Umfeld (67 % Familie/Freunde), über klassische Medien (56 % Tagesschau/Zeitung) und über Social Media (38 %).
- Interessen: Das Interesse an Kriegen ist mit 55 % (ein Anstieg von 11 Punkten) weiterhin das Top-Thema, gefolgt von Umwelt/Klima (25 %).
- KI-Nutzung: KI ist etabliert. 84 % haben ChatGPT ausprobiert (ein Anstieg von 27 Punkten), 50 % nutzen es regelmäßig, hauptsächlich für Hausaufgaben (74 %) und Informationssuche (70 %).
- KI-Vertrauen: Das Vertrauen in KI-Inhalte ist gering (nur 22 % großes Vertrauen).
- Desinformation: Die Konfrontation mit Fake News (66 % monatlich) und Beleidigungen (64 %) bleibt hoch.
Freizeit & Zukunft:
- Offline: Sport (69 %) und Freunde treffen (64 %) sind die häufigsten Freizeitaktivitäten.
- Sorgen: Die Sorgen über das Weltgeschehen (41 %, v.a. Krieg) sind hoch, während 17 % nichts nennen können, worauf sie sich freuen.
Der Artikel liefert eine umfassende Datengrundlage, lässt aber wichtige Zusammenhänge offen:
- Medienkompetenz-Lücke: Der Artikel zeigt, dass 50 % KI nutzen, um sich zu informieren, 66 % Fake News sehen, aber nur 22 % KI vertrauen. Es fehlt die Analyse, ob Jugendliche KI-generierte Fake News überhaupt als solche erkennen.
- Oberflächliche KI-Analyse: Es wird nicht unterschieden, wie KI genutzt wird (z.B. reines Kopieren vs. echtes Lernen) oder welche Auswirkungen dies auf die Lernfähigkeit hat (siehe Oxford-Studie).
- Fehlende Einordnung der Suchtgefahr: 68 % verlieren die Kontrolle über ihre Handyzeit. Der Artikel stellt dies als Fakt dar, ordnet es aber nicht tiefgehend als potenzielles Gesundheits- oder Bildungsproblem ein.
- Ursachen der Zukunftsangst: 17 % freuen sich auf "nichts". Der Artikel verknüpft diese Perspektivlosigkeit nicht mit der hohen Mediennutzung oder dem Konsum negativer Nachrichten (Kriegsangst).
Die JIM-Studie ist dein Realitätscheck für die Generation Z. Als dein jobfellow solltest du drei Dinge mitnehmen:
- KI-Kompetenz ist jetzt Pflicht: 50 % nutzen KI regelmäßig. Du musst lernen, dieses Werkzeug besser zu beherrschen als der Durchschnitt – nicht nur zum Kopieren (Hausaufgaben), sondern zur echten Informationssuche und -bewertung.
- Digital-Balance ist eine Kernkompetenz: 68 % verbringen mehr Zeit am Handy als geplant. Diese Fähigkeit zur Selbstregulierung (Digital Detox) ist keine Soft-Skill mehr, sondern eine Überlebensstrategie für deine Konzentration, deinen Schlaf und deine mentale Gesundheit.
- Offline-Aktivitäten sind dein Anker: Die beliebtesten Aktivitäten sind Sport und Freunde. Diese realen Interaktionen sind dein Training für Empathie, Teamfähigkeit und Resilienz – Fähigkeiten, die in der KI-Welt wertvoller sind als je zuvor.






