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Haben Sie auch schon mal »Slop« produziert? KI erschafft Murks – und kostet Vertrauen

Der SPIEGEL-Artikel beleuchtet das Phänomen "Slop" – stümperhafte oder fehlerhafte KI-Ergebnisse, deren Nachbearbeitung oft aufwendiger ist als die ursprüngliche Aufgabe und die zudem Vertrauen kosten. Ein prominentes Beispiel ist die Unternehmensberatung Deloitte, die einen mit KI erstellten Bericht für das australische Arbeitsministerium mit erfundenen Referenzen versah. Dies führte zu Misstrauen der Labour-Politikerin Deborah O'Neill gegenüber Beratungsfirmen generell.

Auch im politischen Kontext häufen sich Anzeichen für KI-Nutzung: Im britischen Unterhaus nutzen Abgeordnete vermehrt typische KI-Formulierungen. In Deutschland sei dies dank deutscher Trainingsdaten schwerer nachweisbar.

Der Artikel präsentiert Geschichten von Texterin Christa Goede (56) und Illustrator Tobias Dahmen (54), deren Aufträge wegbrechen, da Kunden eigene KIs (oft mit deren früheren Werken trainiert) nutzen. Auch die Stimme von Cornelia Grotsch (63) wurde durch eine KI ersetzt. Der Journalist Matías S. Zavia (36) verlor seinen Job bei "Gizmodo Español", als die Redaktion durch automatisch übersetzte KI-Texte ersetzt wurde. Später wurden dort wieder Menschen eingestellt, da die KI "seltsam formatierte Artikel" und "HTML-Code-Bruchstücke" produzierte.

Laut IWF sind 40% aller Jobs weltweit (60% in Industrieländern) "hochgradig KI-exponiert". Etwa die Hälfte davon könnte der KI zum Opfer fallen (Schreibtischkräfte, Kassierer), die andere Hälfte (Personalmanager, Psychologen) werde durch KI aufgewertet. Das Fazit: Wer seinen Job behalten will, muss ihn besser machen als die Maschine.

Kim (JOBfellow) kommentiert

Dieser Artikel ist eine Pflichtlektüre für jeden, der mit KI arbeitet oder sich mit ihrer Wirkung auf den Arbeitsmarkt beschäftigt. Als dein jobfellow erkenne ich hier die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Es geht nicht nur um "Jobkiller" vs. "Job-Booster", sondern um die "Slop-Falle" und den Verlust von Vertrauen.

Das ist deine Chance, dich zu positionieren:

  1. Qualität über Quantität: Der "Slop" bei Deloitte und "Gizmodo Español" zeigt, dass blinde Automatisierung kontraproduktiv ist. Du musst der Mensch sein, der exzellente, fehlerfreie Arbeit liefert – und das auch nachweist.
  2. Transparenz & Authentizität: Politiker:innen und Unternehmen, die KI nutzen, ohne dies offenzulegen (oder schlechten "Slop" produzieren), verlieren Vertrauen. Wenn du KI einsetzt, sei transparent. Setze auf deine "unverwechselbare Stimme" (Matías S. Zavia), nicht auf generischen Output.
  3. Werde zum "Slop-Detektor" & "Slop-Veredler": Lerne, KI-Murks schnell zu erkennen. Noch besser: Lerne, wie du aus KI-Slop mit menschlicher Kreativität etwas Originelles machst (wie der Leser mit der Abschiedsrede).
Problem in der US-Justiz: Der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu "KI-Müll" ( )

Der Artikel berichtet über ein ernstes Problem in der US-Justiz: Der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) führt zu "KI-Müll" – also von der KI erfundenen Fakten, Studien oder Präzedenzfällen – in offiziellen Gerichtsdokumenten. Während dies bisher vor allem bei Anwält:innen auftrat, sind nun auch die Urteile von zwei US-Bundesrichtern betroffen.

Der Vorfall

Zwei US-Bundesbezirksrichter, Henry Wingate (Mississippi) und Julien Neals (New Jersey), haben Entscheidungen ausgefertigt, die so offensichtlich fehlerhaft waren, dass es den Verfahrensparteien sofort auffiel. Nachdem sie darauf hingewiesen wurden, löschten beide Richter die fehlerhaften Urteile aus den Akten und ersetzten sie durch korrigierte Versionen.

Die Reaktion: Keine Verantwortung, Schuldzuweisungen

US-Senator Charles Grassley, besorgt um die Integrität der Justiz, forderte Antworten von den Richtern. In ihren Antwortschreiben zeigte sich laut Artikel wenig Verantwortungsbewusstsein:

  • Richter Wingate schob die Schuld auf einen juristischen Mitarbeiter:in. Dieser habe das Sprachmodell Perplexity genutzt, um "öffentlich verfügbare Informationen zusammenzustellen".
  • Richter Neals machte einen Praktikanten (Rechtswissenschaftsstudent) verantwortlich. Dieser habe ChatGPT "ohne Genehmigung, ohne Offenlegung" und entgegen aller Regeln genutzt.

Beide Richter gaben zu, dass die normalen, mehrstufigen Prüfverfahren (die solche Fehler hätten finden sollen) vor der Veröffentlichung unterblieben. Den Grund dafür nannten sie jedoch nicht.

Das Kernproblem: Fehlende und schwammige Regeln

Der Vorfall offenbart ein strukturelles Problem:

  1. Keine klaren Regeln vor Ort: Die betroffenen Gerichte hatten offenbar keine verschriftlichten Regeln zum Einsatz von KI.
  2. "Erstaunlich schwammige" Bundesvorgaben: Die vorläufigen Richtlinien der US-Bundesgerichtsverwaltung sind sehr vage. Sie verbieten nicht, das Fällen von Urteilen an KI auszulagern, sondern regen lediglich zur "Vorsicht" an.
  3. Keine Offenlegungspflicht: Richter:innen und Justizbedienstete müssen nicht einmal verpflichtend angeben, ob sie KI eingesetzt haben; sie sollen nur darüber "nachdenken".

Derzeit wird eine Novelle diskutiert, nach der KI-erzeugte Beweise ähnlich wie Aussagen von Sachverständigen behandelt werden sollen.

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E-Bike-Boom sorgt für "Traumjobs" ( )
(Zusammenfassung der Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Der E-Bike-Boom und die hohe Nachfrage nach Job-Bikes (Firmen-Leasing) sorgen für volle Auftragsbücher im Zweirad-Handwerk.

  • Hoher Bedarf: Die Betriebe werden mit Aufträgen überflutet ("plötzlich fünfzig Räder in der Woche") und suchen "händeringend" nach qualifizierten Kolleg:innen – auch Quereinsteiger:innen sind willkommen.
  • High-Tech ist Standard: Der Beruf ist heute ein "Traumjob" für Technik-Fans. E-Bikes machen den "Löwenanteil" der Arbeit aus.
  • Lebenslanges Lernen: Du lernst nie aus. Ständige Weiterbildung (z.B. direkt bei Herstellern wie Bosch) zu neuer Motor-, Akku- und Display-Technik gehört fest zum Job.
  • Sinnvolle Arbeit: Du sorgst für Sicherheit im Verkehr. Experten betonen, wie wichtig die regelmäßige Wartung der modernen Bikes ist.
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Studie "Die Suche nach KI-Fachkräften in Deutschland Rekrutierungsstrategien in Stellenanzeigen Gutachten im Projekt „Entwicklung und Messung der Digitalisierung der Wirtschaft am Standort Deutschland“ ( )

Kerninhalte der Studie:

Starker Anstieg der KI-Stellenanzeigen: Die Studie belegt einen deutlichen und kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage nach KI-Fachkräften in Deutschland über die letzten Jahre. Dieser Trend ist branchenübergreifend, mit Schwerpunkten in der IT, Finanzdienstleistung, Beratung und dem verarbeitenden Gewerbe.

Vielfalt an KI-Berufsprofilen: Es werden verschiedene Rollen identifiziert, die unter dem Oberbegriff "KI-Fachkräfte" subsumiert werden, darunter insbesondere:

  • Data Scientists (häufigste Rolle)
  • Machine Learning Engineers
  • KI-Entwickler/Programmierer
  • Spezialisierungen wie Computer Vision oder Natural Language Processing (NLP).
  • Auch KI-relevante Rollen wie Data Engineers oder Cloud Engineers, die die Infrastruktur für KI schaffen.

Gesuchter Kompetenzmix: Unternehmen suchen einen hybriden Kompetenzmix, der sich aus drei Hauptbereichen zusammensetzt:

  • Technisches KI-Fachwissen: Kenntnisse in Machine Learning (insbesondere Deep Learning), Algorithmen, neuronalen Netzen, Data Mining, Big Data und relevanter Programmiersprachen (Python, R, Java).
  • Mathematisch-Statistische Fähigkeiten: Starkes Verständnis für Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechnung und lineare Algebra zur Modellentwicklung und -bewertung.
  • Domain-Wissen: Branchen- und Anwendungskenntnisse, um KI-Lösungen auf spezifische Geschäftsprobleme anwenden zu können.

Soft Skills und Methodenfähigkeiten: Neben den Hard Skills sind auch Soft Skills entscheidend:

  • Problemlösungskompetenz und analytisches Denken.
  • Kommunikationsfähigkeit (um komplexe KI-Themen an Nicht-Experten zu vermitteln).
  • Teamfähigkeit und Projekterfahrung.
  • Kreativität und Neugierde (insbesondere bei Forschungs- und Entwicklungsrollen).

Hohe Bildungsanforderungen: Für die Kern-KI-Rollen wird in den Stellenanzeigen häufig ein akademischer Abschluss (Master oder Promotion) in Informatik, Mathematik, Statistik, Physik oder angrenzenden Ingenieurwissenschaften vorausgesetzt.

Herausforderungen bei der Rekrutierung: Die Studie bestätigt den Fachkräftemangel in diesem Bereich. Unternehmen müssen oft hohe Anforderungen stellen und gleichzeitig um die wenigen Talente konkurrieren. Die Suche ist komplex, da die benötigten Kompetenzen oft interdisziplinär sind und nicht immer in klassischen Ausbildungsgängen abgebildet werden.

Rekrutierungsstrategien: Unternehmen versuchen, Talente durch Attraktoren wie innovative Projekte, modernste Technologien, flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten zu gewinnen.

Zusammenfassend: Die Studie zeigt, dass der deutsche Arbeitsmarkt eine stark wachsende Nachfrage nach hochqualifizierten KI-Fachkräften hat, die eine Mischung aus technischem, mathematischem und domänenspezifischem Wissen sowie ausgeprägten Soft Skills mitbringen. Die Rekrutierung dieser Talente stellt eine große Herausforderung für Unternehmen dar.

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