Googles KI-Suche bevorzugt Quellen jenseits der Top 10
Eine neue Studie deutscher Forscher:innen (Ruhr-Uni Bochum & Max-Planck-Institut) zeigt, dass Googles KI-gestützte Suche (AI Overviews, AIO) die alte SEO-Regel, dass nur die Top-10-Platzierungen zählen, auf den Kopf stellt.
Wichtigste Ergebnisse:
- Quellen jenseits der Top 10: Über die Hälfte (53 %) der von AIO zitierten Domains erschienen nicht in den organischen Top-10-Suchergebnissen für die gleiche Anfrage.
- Quellen weit hinten: Sogar 27 % der von AIO genutzten Quellen waren nicht einmal unter den Top 100 der organischen Google-Ergebnisse zu finden.
- KI definiert "Autorität" neu?: Die KI scheint Inhalte aus dem „tieferen Web“ zu ziehen, auch wenn diese keine traditionellen Popularitätssignale (wie Backlinks) aufweisen. Möglicherweise bewertet die KI die "Autorität" einer Quelle anders – vielleicht danach, wie gut der Inhalt für die maschinelle Zusammenfassung (Synthese) geeignet ist.
Schwächen der KI-Suche laut Studie:
- Informationskomprimierung: KI neigt dazu, Informationen zu verdichten und dabei oft sekundäre oder mehrdeutige Aspekte wegzulassen. Bei uneindeutigen Anfragen lieferte die organische Suche mehr Interpretationen.
- Aktualität: GPT-4o versagte oft bei Trend-Themen. Googles AIO wurde bei zeitkritischen Anfragen in der Studie fast nie ausgelöst.
Fazit:
- Die Forscher:innen fordern neue Bewertungsverfahren für Suchergebnisse, die über das Ranking hinausgehen (z.B. Quellvielfalt, Syntheseverhalten).
- Für SEOs & Publisher bedeutet dies: Die Investition in klassische Top-Rankings könnte entwertet werden. Gleichzeitig könnten aber auch Inhalte jenseits der Top 10 als Datenquelle für KI-Antworten neue Relevanz gewinnen.